Biografie
Axel Pfefferkorn mit Marionette.

Axel Pfefferkorn, geboren am 13. April 1943 in Zwickau, entdeckte schon früh seine Liebe zum Theater. Fürs Schultheater entwarf er Kostüme, bemalte Kulissen, entwarf Masken. Das Theater in Zwickau eröffnete ihm dann eine neue, große und weite Welt. Angeregt durch eine Begegnung mit dem dort arbeitenden Bühnenbildner Axel von Flocke reift der Wunsch, Bühnenbildner zu werden. Nach dem Abitur folgte ein praktisches Jahr am Theater in Chemnitz, in dem Pfefferkorn Technik, Beleuchtung sowie Bühnenbild-Assistenz bei Horst Leiterwitz lernte.

Anschließend begann Axel Pfefferkorn 1963 das Bühnenbildstudium an der Kunstakademie in Dresden bei Prof. Reichard, währenddessen erste Bühnenarbeiten entstanden. So fertigte Pfefferkorn im 4. Studienjahr für das Theater Freiberg das Bühnenbild zu „Die Streiche des Scapin“, ein Stück nach Molière. Das Bühnenbild zu „Falstaff“, Verdis letzter Oper, präsentierte Axel Pfefferkorn als Diplomarbeit. Nach dem Diplom engagierte der Chemnitzer Bühnenbildner Horst Leiteritz den jungen Kollegen. In späteren Jahren bezeichnete Axel Pfefferkorn diesen als seinen Mentor, der auch in schwierigen Zeiten mit viel Kreativität und noch mehr Pragmatismus hervorragende Ideen umzusetzen wusste.

Nach dem Wehrdienst entstanden in Cottbus künstlerische Arbeiten zu Stücken wie „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist, „Romeo und Julia“ von Shakespeare oder „Auf Glas gemalt“ von Ernest Bryll. Am Leipziger „Theater-Kombinat“ fand Pfefferkorn schließlich seine künstlerische Heimat und dauerhafte Wirkstätte, nachdem ihm der damalige General-Intendant Prof. Karl Kayser 1976 eine Stelle anbot. 1982 folgte die Leitung der Zentralwerkstätten mit circa 70 Mitarbeitenden. Künstlerisch-bühnenbildnerische Stationen am Leipziger Schauspielhaus waren u. a. Stücke von Tschingis Aitmatov, Rainer Werner Fassbinder und Peter Brasch. Stücke dieser Autoren waren zum größten Teil in der DDR verboten, konnten aber dank des großen Einsatzes von Prof. Karl Kayser dennoch aufgeführt werden. Es folgten bahnbrechende Bühnenbild-Inszenierungen an Ballett und Oper Leipzig, etwa zum „Waffenschmied“ zu „Der Idiot“ nach dem Roman von Dostojewski sowie zu „Le Sacre de Printemps“ von Igor Strawinski.

Mit der Wende 1989 zerbrach das „Theater-Kombinat“ Leipzig. Pfefferkorns neue Wirkstätte war „Das Hauswald-Schauspiel“. Mit dem von Leander Haußmann inszenierten Stück „Offene Zweierbeziehung“ von Dario Fo und France Rame begann am 14. November 1990 die „neue Zeit“. Letzte Station Pfefferkorns vor seinen ausschließlich freischaffenden Engagements war das Hessische Landestheater Marburg. Schluss- und Höhepunkt seiner Laufbahn bildeten ab 2005 die Aufführungen der Schlossfestspiele Rauischholzhausen. Die von Peter Radestock ins Leben gerufenen Festspiele zeigten u. a. „Die drei Musketiere“, „Jedermann“ und „Der Hauptmann von Köpenick“.

  • 1940

    am 21. Mai in Zwickau geboren

  • 1943 – 1957

    Im April 1943 wird der Bruder Axel geboren, der später als Bühnenbildner arbeitet. Der Vater fällt im April 1945 wenige Wochen vor Kriegsende. Die Familie lebt in Hohenstein-Ernstthal, wo die Mutter gemeinsam mit einer Verwandten die Leitung der Weberei Robert Pfefferkorn übernimmt.

  • ab 1958

    Lehre und Tätigkeit als Gebrauchswerber in Leipzig

  • 1961 – 1964

    Besuch der Fachschule für angewandte Kunst Leipzig

  • 1964 – 1969

    Besuch der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig, Fachklasse Illustration und Grafik bei den Professoren Gerhard Kurt Müller, Hans Mayer-Foreyt und Werner Tübke

  • seit 1969

    freischaffend in Leipzig tätig

  • 1973

    Aufnahme in den Verband Bildender Künstler (VBK)

  • 1973 – 1989

    Ausstellungsbeteiligungen in der DDR, BRD, UdSSR, in Italien, Frankreich, Österreich und der Schweiz

  • 1990 – 2010

    Zahlreiche Einzelausstellungen in ganz Deutschland (Auswahl):

  • 2003

    Leipzig, Stadtmuseum. Pfefferkorn

  • seit 2003

    Peter Pfefferkorn beendet er seine Tätigkeit als Holzstecher und wendet sich ganz der Malerei zu.

  • 2015

    Gründung der Louisoder & Pfefferkorn Stiftung zur Förderung von Kunst und Kultur.

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